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Unabhängig von der Schuhgröße: Woran kann man gute Schuhe erkennen?

Dreimal ausgeführt und schon Vergangenheit: Es ist ärgerlich, wenn das Durchhaltevermögen von Schuhen einer belanglosen Affäre gleicht. Schließlich hat die Suche nach dem richtigen Modell einige Zeit beansprucht und entfaltet sich die volle Freude erst nach dem Einlaufen. Solche Erfahrungen bleiben aus, sobald man gute Schuhe erkennen kann. Hier kommen Tipps, die dem Qualitätsbewusstsein auf die Sprünge helfen!

Spitzenleistung? Marke merken!

Woran kann man gute Schuhe erkennen? Natürlich am Markenhersteller! Dass diese Pauschalantwort hinkt, ist kein Geheimnis. Bei einigen Brands schießen Designer mit ihrer exzentrischen Kreativität derart über das Ziel hinaus, dass der Tragekomfort auf der Strecke bleibt. Trendlabels sind berühmt berüchtigt dafür, sich ihren angesagten Namen bezahlen zu lassen – ohne die erwartete Gegenleistung bei der Material- und Verarbeitungsqualität.

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Selbstverständlich gibt es auch Markenschuhe, die sich diese Bezeichnung verdient haben. Meist stammen sie eher von kleinen Unternehmen, denen man durch Zufall begegnet. Wer von einem himmlisch bequemen und bemerkenswert langlebigen Modell positiv überrascht wurde, sollte sich zu Wiederholungstaten hinreißen lassen. Wird aus dem Glücksgriff eine Glückssträhne, sollte das Markensortiment der bewährten Schuhmanufakturen immer die erste Wahl sein.

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Hält das Leder, was es verspricht?

Naturmaterial hat stets Vorteile und bei Schuhen allem voran Leder. Bekennen sich Modelle dazu, ist bei den meisten Frauen und Männern sofort das Interesse geschürt. Es ist eine gute Idee, die spontane Begeisterung etwas auszubremsen. Denn entsprechende Deklarationen sind keine Garantie für Schuhe von Qualität.

Bei verführerisch günstigen Kollektionen wird gern irgendein minderwertiges Material mit einer hauchdünnen Echtlederschicht überzogen. Es genügen einige Ausflüge und Witterungseinflüsse, damit sie feine Risse bekommt oder sich ablöst. Solche optischen Täuschungen lassen sich in der Regel durch etwas festeres Drücken auf das Obermaterial enttarnen, weil Falten sichtbar werden. Gute Schuhe mit robustem Echtleder oder aus Vollleder zeigen sich vom Drucktest hingegen unbeeindruckt.

Lloyd Schnürschuh in Übergrößen

Elegante Schuhe und Kollektionen für die wärmeren Jahreszeiten können funktional davon profitieren, dass das strapazierfähige und atmungsaktive Naturmaterial nicht nur außen eingesetzt wird. Manufakturen für hochwertige Schuhe scheuen den Aufwand nicht, auch für die Innenausstattung und Laufsohlen echtes Leder zu verwenden – sofern es zum Design und Einsatzradius des Modells passt. Vor allem Herren Businessschuhe – bei Horsch in Übergröße erhältlich – profitieren optisch von echtem Leder. Gleiches gilt bei Damen für Slipper in Übergröße.

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Materialkunde mit allen Sinnen!

Reine Lederschuhe haben ihren Reiz, sind aber nicht immer das Nonplusultra. Beliebte Beispiele sind dafür Laufschuhe mit erstaunlich flexiblen Synthetik-Kreationen und Wanderschuhe, bei denen patentierte Werkstoffe raffiniert kombiniert werden. Ob es sich hinsichtlich der verwendeten Materialinnovationen um gute Schuhe handelt, können nur Experten bewerten.

Wenn Laien ihre Sinne ins Spiel bringen, lenkt sie das Bauchgefühl allerdings fast immer zur richtigen Entscheidung. Das Auge nimmt beispielsweise sofort wahr, ob das synthetische Obermaterial eher einem anschmiegsamen Textilgewebe oder einer schroffen Plastiktüte ähnelt. Der Tastsinn spürt verlässlich etwaige Strukturmängel auf, die auf eine schlechte Verarbeitung des Ausgangsmaterials hindeuten. Die Nase freut sich über einen satten Lederduft, während sie bei einer Chemiekeule zurückschreckt.

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Zusammengeschustert oder liebevoll erschaffen?

Woran kann man gute Schuhe erkennen? Pragmatiker erwidern darauf: An der Verarbeitung! Diese Antwort trifft ins Schwarze. Hunderte Arbeitsschritte sind für hochwertige Schuhe notwendig, die allesamt penibel ausgeführt werden möchten. Dafür muss ein Markenhersteller sein Handwerk nicht nur kennen, sondern auch lieben.

Das lückenlose Bekenntnis zum Akkuraten verursacht allerdings Kosten, die bei vielen Labels dem Gewinninteresse im Weg stehen. Es ist deshalb nicht ungewöhnlich, dass vordergründig gute Schuhe beim Blick auf die Feinheiten ihre Schwächen zeigen.

Verwendete Garne müssen belastbar wirken, während die Nähte weder schief noch lückenhaft sein dürfen. Beim Drücken auf den Übergang zur Sohle sollte sich kein klaffender Spalt zeigen. Dieser Qualitätstest offenbart meist auch, ob beispielsweise dort platzierte Nähte nur Zierde sind oder tatsächlich eine verbindende Funktion erfüllen.

Timberland Boot in Übergrößen

Mittelsohlen und Laufsohlen müssen auch bei verklebten Ausführungen tadellos appliziert sein. Unebenheiten oder Klebstoffreste lassen darauf schließen, dass für die Schuhe Qualität kein wesentliches Herstellungskriterium war.

Zeigt mir eure Seele!

Schicke Fassaden bröckeln schnell, wenn man einen Schritt ins Innere wagt. Obwohl das auch für Sneaker, Stiefel & Co gilt, wird dieser Teil der Expedition beim Shopping oft vergessen. Gute Schuhe haben immer ein Futter, dass uneingeschränkt atmungsaktiv, angenehm weich und absolut glatt eingearbeitet ist.

Gabor Damen Sneaker in Übergrößen

Holprige Übergänge, kratzige Innennähte oder faltige Erhebungen bescheren spätestens beim ersten Dauereinsatz schmerzhafte Abschürfungen oder Blasen an den Füßen. Während sich starre Äußerlichkeiten beim Einlaufen und Anpassen an die individuelle Fußform oft erledigen, sind Verarbeitungsmängel beim Innenleben bleibend und erzwingen meist die Scheidung.

Extrapunkte für ambitionierte Features

Sehr gute Schuhe belassen es nicht bei der tadellosen Verarbeitung, sondern legen noch eine Schippe drauf. Einige Manufakturen pflegen ohne jegliche Kompromisse die Tradition rahmengenähter Schuhe – insbesondere bei klassischen Damen- und Herrenmodellen. Sie begeistern mit ihrer edlen Aura, dem anhaltend angenehmen Tragegefühl und der Langlebigkeit. Das liegt neben der belastbaren Verbindung zwischen Brandsohle und Laufsohle auch an der Reparaturfähigkeit.

Miotti Mokassin in Übergrößen | mit hochwertigem Rauleder

Dieser Part ist bei anderen Verarbeitungsweisen genauso wichtig, wenn es beispielsweise um hochwertige Businessschuhe oder Pumps geht. Denn schief gelaufene Absätze hinterlassen auf seriösen Parketts nie einen guten Eindruck. Werden Lieblingsmodelle intensiv genutzt, spiegelt sich das irgendwann in schäbigen Innensohlen wider. Gute Schuhe werden so konzipiert, dass sich die Einlegesohle austauschen oder das gesamte Fußbett herausnehmen lässt, um Platz für orthopädische Einlagen zu schaffen.

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Gesamtdesign – sinnvoll oder sinnentleert?

Spätestens an diesem Punkt unterscheiden sich hochwertige Markenschuhe von günstigen Nachahmern. Denn beim halbherzigen Kopieren von Designideen bleiben oft Details unberücksichtigt, die nicht offensichtlich sind. Es kommt nicht nur darauf an, welche Materialien verwendet und kombiniert werden, sondern auch auf die Verarbeitungsart. Eine federleichte Lederqualität passt zur Sommersandale für Sie, das derbe Pendant zu Boots und Stiefeletten für die Dame.

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Mit Komfortschuhen flitzt man an stressigen Tagen schnell um die Ecke, selbst wenn sie fürs elegante Businessoutfit gemacht sind. Wer sich dafür entscheidet, erwartet auch bei dezenten Außensohlen ohne Profil, dass sie griffig sind. Werden die kreisrunden Verzierungen von einem Billighersteller beim Herbstmodell als Luftlöcher fehlinterpretiert, sind nasse Füße das unschöne Ergebnis.

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Gute Schuhe sind bis ins kleinste Detail intelligent designt, sofern keine merkwürdigen Trends hineingrätschen und ansonsten qualitätsbewusste Markenhersteller zum Seitensprung verleiten. Aber zum Glück bezieht sich die individuelle Freiheit nicht nur auf die Kreativität, sondern auch auf den Geschmack. So kann jeder Fashionfan selbst entscheiden, ob er Badelatschen mit langhaarigem Plüsch praktisch findet oder diese Modewelle an sich vorbeirauschen lässt.