Horsch-Schuhe Magazin
Im Sommer bescheren sie die ersehnte Luftigkeit. Lässig runden sie bei trockenem Wetter den Look im Frühling und Herbst ab. Allerdings hinterlässt Schmutz schneller bleibende Spuren, wenn die Sneaker in Übergrößen aus Canvas, Leinen oder anderen Textilien gefertigt sind. Die gute Nachricht: Wer schonend vorgeht, kann Stoffschuhe in der Waschmaschine reinigen. Hier kommen wertvolle Tipps.
Wann sollte man Stoffschuhe maschinell waschen?
Eine gefühlte Ewigkeit wurden Kollektionen durchforstet, um weiße Sneaker in Übergrößen zu finden, die rundum gefallen und super bequem sind. Vorsichtig bringt man sie beim Styling ins Spiel, und dann passiert es trotzdem: Nach einer spontanen Verschnaufpause im Grünen werden plötzlich Grasflecken entdeckt. Oder ein überraschender Regenschauer verankert den Straßenschmutz so tief im Gewebe, dass die grauen Schlieren beim Abbürsten oder Abwischen nicht mehr verschwinden.
Wenn sich hartnäckige Gebrauchsspuren nicht mehr schön reden lassen und dafür sorgen, dass einstige Lieblingspaare im Schrank einstauben, steht fest: Man muss die Schuhe waschen. Und die Waschmaschine ist bei starken Verschmutzungen unschlagbar.
Waschanleitung für Textilschuhe – Reinigen mit Köpfchen
Soweit keine andere Option erfolgversprechend ist, sollte man die Schuhe schonend waschen und gleichzeitig an den sorgfältigen Umgang mit der Maschine denken:
- Einlegesohle, Schnürsenkel und andere lose Teile entfernen
- Vorbehandlung mit Bürste und Tuch
- Turnschuhe für das Reinigen in einen Wäschesack geben
- Polstermaterial für den Trommelschutz hinzufügen
- Geeignetes Waschmittel aussuchen
- Schonwaschgang mit niedriger Temperatur und Schleuderzahl wählen
- Langsam und voll entfaltet trocknen
- Abschließende Schuhpflege
Manche Hersteller liefern eine Waschanleitung für ihre Canvas-Schuhe – zum Beispiel als eingenähtes Etikett oder als Service auf ihrer Website. Natürlich werden diese Pflegetipps einbezogen, wenn man die Stoffschuhe waschen möchte.
Pure Pflege ohne Senkel und Sohlen – warum?
Die Schnüre werden meist aus robusten Garnen gefertigt, die eng geflochten und mitunter wasserabweisend sind. Wandern Stoffschuhe in die Waschmaschine, ohne sie zu entfernen, kann das Wasser die verdeckten Partien kaum erreichen und säubern. Außerdem sind die bündelnden Senkelspitzen empfindlich und schnell beschädigt, wodurch die Schuhbänder beim Waschgang ausfransen könnten.
Gute Schuhmarken werfen viel Innovationsgeist in die Waagschale, um den Tragekomfort mit fortschrittlichen Einlegesohlen zu steigern. Ihr mehrschichtiges Verbundmaterial büßt seine Vorteile ein, wenn es sich verformt – etwa durch massive Nässe oder die strapaziösen Trommelbewegungen.
Erst bürsten, dann Stoffschuhe waschen
Ja, dieser Tipp wirkt widersprüchlich und lässt den Traum von einer Blitz-Reinigung zerplatzen. Wer ihn trotzdem beherzigt, wird mit besseren Ergebnissen belohnt. Die Waschleistung ist begrenzt, weil nur lauwarmes oder kaltes Wasser empfehlenswert ist. Deshalb sollte man der Maschine nicht mehr Arbeit zumuten als notwendig und lockere Partikel vorher abbürsten. Löst sich der Straßendreck später von den Laufsohlen, werden die Sneaker beim Waschen über einen längeren Zeitraum hinweg in Schmutzwasser geschwenkt. Im schlimmsten Fall hat man danach graue statt weiße Sneaker in Übergrößen.
Doppelt sinnvoll – Waschprogramm mit abfedernder Begleitung
Ständig knallt es, weil die Schuhe beim Waschen in der Waschmaschine hin und her fliegen. Bereits die Lautstärke verrät, dass bei jedem Aufprall enorme Kräfte im Spiel sind. Sie gefallen dem Elektrogerät genauso wenig wie den Schuhmaterialien. Ein Waschsack bremst das Problem etwas aus, weil sich die Sneaker nicht direkt an der Waschtrommel reiben. Zudem bewegen sich Designkomponenten wie die Schuhzunge weniger stark hin und her.
Wer die Turnschuhe besonders schonend waschen möchte, kann unempfindliche Textilien hinzufügen – beispielsweise Handtücher. So spart man Energie und sorgt geschickt für eine Polsterung.
Wenig Hitze und sanftes Schleudern
Mesh, Leinen oder Canvas: Die Schuhe wurden weder für Tauchgänge noch für Wärmebehandlungen geschaffen. Es ist deshalb möglich, dass sich
- Klebstoffe auflösen,
- Kunststoffe verziehen oder
- Textilfasern einlaufen.
Diese Gefahr lässt sich durch lauwarmes oder kaltes Wasser verringern. Empfehlenswert sind außerdem kurze und sanfte Waschprogramme, bei denen der Gerätehersteller zum Beispiel an Wollwäsche oder Handwäsche dachte. Damit das Finale nicht zu rasant ausfällt, wählt man ein Schleuderprogramm mit niedriger Umdrehungsfrequenz oder schaltet es komplett ab.
Welches Waschpulver für Stoffschuhe?
Es ist normal, dass man für alle Kleidungsstücke die effektivsten und sanftesten Pflegeprodukte auswählt. Genauso überlegt sollte man Stoffschuhe waschen. Bei einem Waschprogramm bis 20 Grad haben flüssige Waschmittel die Nase vorn, weil sich ihre Waschsubstanzen leichter verteilen. Denn Waschpulver kann das Obermaterial fleckig ausbleichen, wenn es sich nicht vollständig auflöst.
Passend zum Stoffdesign wird ein mildes Produkt für weiße Textilien oder Farbwäsche gewählt – etwa ein Gardinenwaschmittel mit aufhellender Tiefenwirkung oder ein Color-Wollwaschmittel. Gras, Öl oder Rotwein: Für tückische Flecken verschiedenster Art gibt es Spezialprodukte. Falls es möglich und notwendig ist, bereitet man damit auch Stoffschuhe für die Maschinenwäsche vor.
Waschmaschine okay, Trockner tabu!
Ein gewisses Risiko bleibt, wenn man sich für die Maschine entscheidet, um stark verschmutzte Turnschuhe zu reinigen. Während dieser Rettungsversuch oft gelingt, richtet der Trockner fast immer Schäden an. Gleiches gilt für andere Versuche, das Trocknen zu beschleunigen – beispielsweise durch ein Plätzchen in der Sonne oder auf der Heizung.
Stattdessen wird dafür gesorgt, dass die Feuchtigkeit langsam entweichen kann. Damit der Stoff seine Form bewahrt, stopft man die Schuhe nach dem Waschen aus. Den gleichen Effekt haben Schuhspanner beim Trocknungsprozess.
Erst Textilschuhe reinigen, dann intensiv pflegen
Für Sneaker ist das Waschen in der Maschine eine Strapaze, bei der auch verschiedenste Schutzbehandlungen verfliegen. Sie bremsen Staub oder Feuchtigkeit aus und verleihen dem Stoff eine geschmeidige Struktur. Es ist deshalb wichtig, nach dem Trocknen ein pflegendes Imprägnierspray aufzutragen. Außerdem gönnt man den Designdetails aus Kunststoff oder Leder eine nährende Schuhcreme. Durch die umfassende Schuhpflege wird das Reinigungsergebnis nicht nur verbessert, sondern hält auch länger an.
Welche Schuhe kann man waschen?
Die Waschmaschine wird für die Pflege selten empfohlen und versteht sich eher als Notlösung, wenn andere Reinigungsmethoden nicht wirken. Das Blatt wendet sich, wenn die Sneaker in Übergrößen dafür entwickelt wurden, worauf manche Marken inzwischen setzen.
Ansonsten bleibt es dabei, dass viele Hightech-Materialien eine Maschinenwäsche nicht verzeihen. Ähnlich beleidigt reagieren dekorative Einsätze aus Leder, die durch den Waschgang meistens fleckig, hart oder rissig werden. Bei solchen Schuhen ist es ratsam, die vorbeugenden Pflegetipps regelmäßig umzusetzen. Am besten leistet man sich dafür Materialmix-Schutzsprays und Schmutzradierer, die sich auch für Textilien eignen.